Kommentar von P. Jesús Fernández zum Evangelium vom 9. August, 19. Sonntag im Jahreskreis (Mt 14, 22-23)
Das heutige Evangelium spricht hauptsächlich vom Glauben. Christus bittet und bittet uns, an ihn zu glauben. Glaube bedeutet auch Vertrauen und bedeutet Treue zu ihm. Das Gehen auf einer Oberfläche, auf der wir in äußere und innere Schwierigkeiten versinken können, erzeugt Ängste, erzeugt Furcht, erzeugt Unsicherheit und eine Art Leere. Wir brauchen dauerhafte Bindungen, d.h. Vertrauen in jemanden, Glauben und Stärke, um so viele Rückschläge im Leben zu überstehen.
Christus ist der einzige, der uns retten und uns von so vielen Zerbrechlichkeiten und Ängsten unseres Lebens befreien kann. Wir müssen wachsen, aber vor allem müssen wir an die wirksame Gegenwart Christi in uns glauben. Der Glaube verwandelt uns und vereint uns mit dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist. Wir brauchen die Hand Christi, wie Petrus sie im heutigen Evangelium brauchte, um nicht in diesem sehr zerbrechlichen Leben zu versinken, in dem wir so oft den Halt verlieren.
Wenn wir zum Beispiel im Meer schwimmen und sehr hohe Wellen mit Strömungen aufsteigen, die uns nach unten ziehen, und wir anfangen, viel Wasser zu schlucken, dann fühlen wir Beklemmung und die Angst, d ie uns lähmt und uns noch tiefer sinken lässt. Unsere Angst lässt uns nach irgendeinem noch so kleinen Stein suchen, damit wir uns fest anlehnen und ausruhen können. Das ist Christus in unserem täglichen Leben.
Im Evangelium lesen wir: “Herr, hilf mir, ich ertrinke”, und Christus wird zu uns sagen: “Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? Es ist wahr, dass Christus uns endlich seine Hand gibt, damit wir nicht untergehen, wie er es bei Petrus getan hat. Bitten wir Christus, dass wir uns niemals von ihm entfernen, denn hinter dem Schleier des sichtbaren Glaubens erahnt die ewige Wahrheit, der Sieg Christi. Der Glaube erzeugt diese Atmosphäre des göttlichen Lebens in uns. Der Glaube hilft uns, trotz aller menschlichen Hindernisse zu hoffen.
Der heilige Paulus sagt: “Abraham schöpfte Kraft aus seinem Glauben, er hoffte wider alle Hoffnung”, wir lesen dies in Römer 4,18-20. Das Evangelium ruht auf dem Glauben. Zu zweifeln, bedeutet sich zu schwächen, in den Problemen des Alltags zu ertrinken. Deshalb sagt uns Christus im Evangelium: “Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? Christus schreibt dem Glauben der Kranken das Wunder ihrer Heilung zu. Wird er uns nicht von so vielen Problemen heilen, die wir haben?
Glaube ist, große Hindernisse zu überwinden, “Glaube ist, Berge zu versetzen”, sagt Christus, und ein andermal sagt er uns: “Dem, der glaubt, ist alles möglich” (Mk 9,24). “Lasst uns den Glauben an etwas haben, das so klein ist wie ein Senfkorn, und nichts, nichts wäre unmöglich”, sagt er auch in Mt 17,20. Wir müssen all unsere Probleme mit dem Glauben durchgehen. Dieser Glaube gibt uns Kraft, er gibt uns Mut, er gibt uns Großzügigkeit, er gibt uns Vertrauen in Christus.
Glaube erfordert Nächstenliebe. Der heilige Paulus sagt es in seinem Hohelied der Liebe: “Der Glaube wirkt durch die Nächstenliebe”. Kaum war Christus ins Boot gestiegen, sagte er, der Wind habe nachgelassen. Der Glaube ist eine Garantie für Sicherheit, und es gibt auch ein Sprichwort, das sagt: “Durch das Kreuz geht man zum Licht”. Wenn wir der Heiligkeit das Kreuz wegnehmen, das die Fülle der Liebe ist, nehmen wir ihr die beeindruckende überwältigende Kraft. Vergessen wir nicht, dass die theologischen Tugenden, die zu Gott hin schauen, Glaube, Hoffnung und Liebe, durch das Gebet genährt werden, insbesondere durch das ständige Gebet, das Liebe ist.
Das Gebet muss natürlich ununterbrochen sein, denn die Liebe ist ununterbrochen, auch wenn wir nur mit einer Minute beginnen. Es gibt auch ein englisches Sprichwort, das besagt: “If you want to know how to pray, go into the sea”. Was bedeutet das für uns? Wir wissen, dass es bewegte als auch zugefrorene Meere gibt. Das Meer zu betreten, bedeutet, in sein Innerstes einzutreten. Dort wartet unser himmlischer Vater auf dich, auf uns.
Das Gebet ist Schweigen zu allem, was nutzlos und zwanghaft ist. Das Gebet ist ein intimer Dialog mit den göttlichen Personen. Das Gebet ist eine Rückbesinnung auf unseren Geist, der dazu neigt, sich aufzulösen. Erinnerung bedeutet, darauf zu achten, was Christus dir sagen will. Wir tragen Christus immer mit uns, und wir müssen immer durch unsere inneren Gänge gehen, aber immer aus den Händen Christi, wie Christus es mit Petrus tat. Aus seiner Hand werden wir nie etwas fürchten, auch nicht die Dunkelheit. Aus der Hand Christi können wir alles im Glauben und in vollem Vertrauen tun. Bitte steig mit Christus in das Boot deines Herzens!